2001
12. EuropaAbend mit
Prof. Dr. Meinhard Miegel
„Gibt es eine europäische Identität?“
Zum 12. EuropaAbend am 11. Dezember 2001 im Hotel InterContinental an der Alster hatten sich wieder einmal hochkarätige Gäste angesagt. Unter den rund 270 Gästen waren Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, und Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein. Ebenfalls anwesend war Dr. Michael Kretschmar, Chef und Gründer der Maschinenbau Manfred Schwab KG, einem Hersteller für Druckluftzangen, der kurz vor dem EuropaAbend zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt wurde.
Der EuropaAbend 2001 stand ganz unter dem Eindruck der anstehenden Einführung des Euro als neuer Währung, der drei Wochen später in Europa ausgegeben wurde. In seiner Begrüßungsrede wies AGA-Präsident Dr. Uwe Mehrtens darauf hin, dass es mehr als nur einer gemeinsamen Währung in der Europäischen Union bedürfe, um nennenswerte Impulse einer europäischen Identität zu erhalten: „Es kommt auf andere Dinge an. Vor allem müssten die Entscheider in den Mitgliedsstaaten sich endlich auf die wesentlichen gemeinsamen Aufgaben besinnen und diese zielstrebig angehen.“ Als Stichpunkte nannte Dr. Mehrtens die Außenpolitik, die äußere Sicherheit und das Funktionieren des Binnenmarktes und des Wettbewerbs.
Die Skepsis, die die Deutsche mit der neuen Währung verbanden fasste Gastredner Prof. Dr. Meinhard Miegel so zusammen: „Viele Eurokritiker bezweifeln, dass wir der neuen Währung trauen können. Eine Währung mit Menschen zu teilen, die man nicht oder allenfalls oberflächlich kennt, ist ja auch nicht so einfach. Moderne Zahlungsmittel gründen eben auf Vertrauen und nochmals Vertrauen. Wie aber soll der Mensch jemandem vertrauen, den er nicht kennt?“
Prof. Miegel schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Wir müssen voran auf dem Weg zur europäischen Identität. Alle anderen Wege sind von nun an versperrt. Uns allen viel Glück.“