2010
21. EuropaAbend mit
Prof. Dr. Roman Herzog
„Zu viel EU – zu wenig Europa.
Weniger Regulierung – mehr Akzeptanz.“
Am 16. Juni 2010 sprach der ehemalige Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog anlässlich des 21. EuropaAbends des AGA Unternehmensverbandes im Hotel Grand Elysée zu 270 Gästen aus Wirtschaft, Politik und dem Konsularischen Korps. Thema: „Zu viel EU – zu wenig Europa. Weniger Regulierung – mehr Akzeptanz.“
„Wir brauchen und wollen ein stabiles Europa mit kräftigem Euro“, sagte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse. Die Krise sei eine Finanzkrise, aber keine Eurokrise. Von einer „katastrophalen Euro-Talfahrt“ zu sprechen, sei eine mediale Übertreibung. „Für mich als Überseekaufmann handelt es sich eher um eine Normalisierung auf einen langfristigen Durchschnittswert“, so Kruse weiter.
Brillant analysierte Prof. Dr. Roman Herzog den Zustand der EU. „Wir haben zu viel Staat, weil er sich in alles und jedes einmischt. Aber wir haben einen schwachen Staat, weil Bürokratie und Fliegenbeinzählerei eben das genaue Gegenteil von Stärke sind. Der Staat, den wir uns leisten, steht sich selbst auf den Füßen, und mit der EU verhält es sich genauso.“
Nur mit einem starken Europa könnten wir unseren Wohlstand und unsere Werte sichern. „Die Welt beginnt sich in größeren Blöcken zu organisieren, die uns Europäern technisch und wirtschaftlich immer mehr auf den Pelz rücken werden“, sagte Herzog. In dieser Situation komme es darauf an, die Kräfte zu konzentrieren und so zu organisieren, dass notwendigen Entscheidungen nicht auch noch unnötige, nur juristische Probleme im Wege stünden.