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Die Rede von AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse

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2024

35. EuropaAbend mit General Carsten Breuer

Sicherheit & Freiheit in Europa – Wie sieht Deutschlands gewachsene Verantwortung konkret aus?

Antworten auf diese Frage gab beim 35. EuropaAbend des AGA General Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr. Er hielt seine Festrede vor 250 Gästen im Grand Elysée Hamburg.

Carsten Breuer fand deutliche Worte und warnte vor der volatilen Sicherheitslage: „Wir sind in Europa wieder bedroht. Eine Vielzahl von Krisen bedroht uns.“ Der Generalinspekteur verwies auf den Gaza-Krieg und das Pulverfass im Nahen Osten sowie den wachsenden Machtanspruch des Iran und die Huthi-Angriffe im Roten Meer. China verfolge weiter, wenn auch international etwas leiser im Moment, seine expansiven Territorialansprüche. Und auch die Lage auf dem afrikanischen Kontinent, wo Russland seinen Einfluss ausdehne, habe sich verschlechtert.

All diese Schauplätze hingen miteinander zusammen, und damit auch die sicherheitspolitischen Handlungsfelder. Darin erkannte der Generalinspekteur eine „entscheidende Veränderung“ in der Welt des 21. Jahrhunderts. Und noch eine Veränderung machte Carsten Breuer – insbesondere mit Blick auf Russland – aus: Die Grenzen kriegerischer Auseinandersetzungen würden in einem hybriden Zustand schweben – zwischen nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht ganz Krieg. Spionage und Sabotage, gezielte Desinformation und Propaganda, Cyberattacken und eine bewusste Verunsicherung der Menschen seien weltweit zu beobachten.

Diese sicherheitspolitische Lage fordere auch die Bundeswehr mehr und mehr. Europa sei im Visier des Kreml. Russland zwinge uns zu mehr, zur besseren Abschreckung, so Carsten Breuer und richtete einen eindringlichen Appell an die Zuhörerinnen und Zuhörer: „Je besser wir abschrecken, desto größer sind unsere Chancen, die Freiheiten zu schützen, die uns lieb und teuer sind – und Krieg in Europa zu verhindern. Die Verantwortung für Sicherheit und Freiheit liegt aber nicht allein auf den Schultern von Soldaten. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. Klar ist: nur gemeinsam können wir unser Land und unsere Werte verteidigen.“

AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse betonte zuvor, dass Handels- und Sicherheitspolitik untrennbar miteinander verbunden seien: „Alles, worauf wir uns seit Ende des Kalten Krieges verlassen haben, gerät ins Wanken. Die Zeiten, in denen andere – allen voran die USA – für uns die Kohlen aus dem Feuer holen, sind vorbei. Wir Europäer müssen endlich für unsere eigene Sicherheit die volle Verantwortung übernehmen.“ Nur ein Europa, das stark genug sei, sich selbst zu verteidigen und nicht abhängig sei, könne langfristig im internationalen Handel bestehen. Das Gebot der Stunde laute: militärische und wirtschaftliche Stärke zeigen, so Kruse.

Als Handels- und Logistikmetropole sieht Dr. Andreas Dressel auch Hamburg in der Verantwortung, für Frieden, Sicherheit und Freiheit einzustehen. Hamburgs Finanzsenator sprach ein Grußwort und erklärte: „Mit unserem Hafen als Knotenpunkt für den internationalen Handel stärken wir die europäische Wirtschaft und fördern den freien Austausch von Waren und Ideen. Durch innovative Logistiklösungen sowie nachhaltige und faire Handelspraktiken setzt sich Hamburg dafür ein, dass Europa ein Ort bleibt, an dem Freiheit, Völkerverständigung und wirtschaftliche Prosperität Hand in Hand gehen. Gleichzeitig haben wir jetzt als Senat die Grundlagen geschaffen, unsere Fähigkeit, auf Krisen, Katastrophen und Konflikte reagieren zu können, strukturell deutlich auszubauen. Das muss ein Anliegen nicht nur des Bundes sein, sondern aller Länder und Städte in Deutschland!“

Für den kulturellen Rahmen des EuropaAbends sorgte mit dem Polizeiorchester Hamburg eines der ältesten Polizeiorchester der Welt. Es wurde 1894 gegründet. Das symphonische Blasorchester begeisterte unter anderem mit Klassikern wie „Summertime“ von George Gershwin und „Flor d’Luna“ von Carlos Santana.

Wir bedanken uns für die Unterstützung des 35. EuropaAbends bei: