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„Europa entwickelt zu wenig Smart Power“

Vortrag und Interview mit Werner Weidenfeld beim Universitäts.club Wissenschaftsverein Kärnten am 3. Februar 2014

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Rede von Dr. Uwe Mehrtens

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Bericht im Hamburger Abendblatt vom
1. Dezember 1998

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Einladung zum EuropaAbend 1998

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1998

9. EuropaAbend mit
Prof. Dr. Werner Weidenfeld

„Der Härtetest für Europa  –
Auf der Suche nach einer neuen Ordnung“

Mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr Dr. h.c. Werner Weidenfeld hatte der AGA Unternehmensverband einen echter Kenner der europäischen Situation zum 9. EuropaAbend am 1. Dezember 1998 ins Hotel Atlantic eingeladen. Das bewies auch der Zuspruch, den die Veranstaltung erfuhr: Mehr als 300 Gäste fanden den Weg an die Hamburger Alster, um den Vortrag von Prof. Weidenfeld unter dem Titel „Der Härtetest für Europa  – Auf der Suche nach einer neuen Ordnung“ zu hören.

Prof. Weidenfeld war neben seinen universitären Engagements in Mainz, an der Pariser Sorbonne und München Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit. Für seine Verdienste wurde er 1991 mit der Columbus Medaille der deutsch -amerikanischen Gesellschaft geehrt.

In seiner Begrüßungsrede stellte AGA-Präsident Dr. Uwe Mehrtens die These auf, dass Europa sich schon in einem Härtetest befinde. Dies verdeutlichte er eindrucksvoll anhand von einigen Fragen: „Gibt es eigentlich schon so etwas wie eine europäische Identität, das heißt, allgemein anerkannte Vorstellungen darüber, was geographisch, politisch, kulturell und historisch gemeint ist, wenn wir Europa sagen? Damit im Zusammenhang: Kann die Osterweiterung – die wir aus unternehmerischer, aber auch aus politischer Sicht nachhaltig befürworten – bewältigt werden, ohne Verluste an Integrationsdichte? Oder: Findet die Europäische Union die Kraft, ihre Führungs- und Entscheidungsstrukturen, die einmal für sechs Mitglieder konzipiert wurden, auf 20, 25 oder mehr Mitglieder auszurichten? Bei der Erweiterung um die mittelosteuropäischen Länder geht es immerhin um die Integration von rund 100 Millionen Menschen aus zehn Ländern.“

Auch der Euro war schon 1998 ein großes Thema, wie die drängenden Fragen von Dr. Mehrtens zweigen: „Wird das finanzpolitische Wunder geschehen, dass die als zeitlich begrenzte Hilfe zur Vorbereitung auf den Euro für Spanien, Portugal und Griechenland geschaffenen Kohäsionsfonds geschlossen werden, nachdem sie ihre Aufgabe ja nun erfüllt haben? Kann der Euro, der in einem Monat Realität sein wird, neben seiner wirtschaftlichen Aufgabenstellung auch das Maß an politischer Integrationskraft erzeugen, das seine Schöpfer von ihm erwarten?“

Der Professor sprach wissenschaftlich-visionär wenn nicht über eine neue Weltordnung so doch über ordnungspolitische Chancen einer zukünftigen europäischen Ordnung.